In Estoril will Fabian Schiller auch den Team-Titel gewinnen
19. Oktober 2016 Zurück zur Artikelübersicht »

Völlig entspannt und ohne jeden Druck kann Fabian Schiller am kommenden Wochenende die Reise nach Portugal antreten, wo auf dem ehemaligen Formel 1-Kurs von Estoril die finalen Rennen der Renault Sport Trophy ausgetragen werden. Der 19-jährige Nachwuchsrennfahrer hat bereits Ende September in Spa-Francorchamps alles klar gemacht und sich mit einem souveränen Doppelsieg vorzeitig den Meistertitel in der französischen Sportwagenserie gesichert. In den letzten beiden Rennen geht es für Schiller jetzt allerdings noch darum, zusammen mit seinem finnischen Partner Markus Palttala für Marc VDS auch die Langstreckenwertung sowie die Team-Meisterschaft zu gewinnen.

Mit einer beispiellosen Dominanz hat Fabian Schiller die zurückliegende, zweite Saison der Renault Sport Trophy geprägt. Als „Rookie“, wie die jungen Nachwuchsrennfahrer in ihrer ersten Saison in einer Motorsportserie genannt werden, kam er Mitte April zum Saisonauftakt ins spanische Aragon und überraschte die versammelte Konkurrenz gleich einmal mit einem lupenreinen Start-Ziel-Sieg. So ging es auch bei den folgenden Veranstaltungen in Imola, Spielberg, Le Castellet und Spa weiter, wo der Sohn des Siegburger Ex-Le Mans-Teamchefs Hardy Schiller jedes Mal auf das Siegerpodest fuhr. Selbst der Spanier Fran Rueda, der ebenfalls mit einem Renault R.S.01 für das belgische Team Marc-VDS startet, fand keinen Weg vorbei an dem schnellen Troisdorfer.

Die Ausgangssituation für das sechste und letzte Rennwochenende sorgt dennoch für einige Spannung, denn vor allem in der Endurance-Wertung ist der Meisterschaftskampf noch längst nicht entschieden. Als Führender in der Tabelle reist Fredrik Blomstedt vom Team R.ACE-GP nach Estoril, denn der Schwede konnte anders als Palttala und Schiller in allen fünf vorangegangenen Läufen punkten und hat jetzt 82 Zähler auf seinem Konto. Die beiden Marc-VDS-Piloten hingegen mussten im französischen Le Castellet nach einem Reifenschaden einen „Nuller“ in Kauf nehmen und haben daher erst 69 Zähler gesammelt. Bei noch maximal 25 zu vergebenden Punkten haben rein rechnerisch sogar die ersten sechs Piloten zumindest noch eine theoretische Chance auf den Titel. In der Teamwertung dagegen hat Marc-VDS bereits eine Hand am Meisterpokal, denn hier führt die Truppe um den belgischen Industriellen Marc van der Straaten mit 375 Punkten mehr als deutlich vor der Equipe Verschuur mit 286 sowie R.ACE-GP mit 279 Zählern.

Ihre finalen Rennen trägt die Renault Sport Trophy auf dem 4,36 km langen Autódromo Fernanda Pires da Silva d’Estoril zusammen mit der European Le Mans Serie sowie der Formula Renault 2.0 aus. Wie üblich erhalten die Piloten bereits am Freitag die Möglichkeit, in drei kollektiven Tests die Strecke kennen zu lernen und eine möglichst optimale Fahrwerksabstimmung für ihre 550 PS starken Sportwagen zu erarbeiten. Am Samstag stehen dann zunächst die beiden Qualifikationssitzungen der Professionals sowie der Nachwuchsrennfahrer auf dem Programm, bevor um 15:00 Uhr das Endurance-Rennen über 70 Minuten mit Fahrerwechsel gestartet wird. Am Sonntag schließlich werden morgens um 8:50 Uhr für die Rookies und um 11:40 Uhr für die Routiniers in den Sprintläufen die letzten Punkte der Saison verteilt.

„Die Rennstrecke von Estoril kenne ich schon ganz gut, den wir haben Anfang des Jahres dort ausgiebige Testfahrten absolviert“, sagt Fabian Schiller. „Die Rennen werden mit Sicherheit noch einmal sehr spannend. Zwar haben wir in der Teamwertung schon einen recht ordentlichen Vorsprung, aber in der Endurance-Wertung wird der Titelkampf für uns sehr schwierig. Ich werde aber alles geben, um mich mit dem bestmöglichen Ergebnis bei meinem Team zu bedanken. Die Jungs haben das ganze Jahr über einen Superjob gemacht!“ Alle Rennen der Renault Sport Trophy werden im Livestreaming über den Youtube-Kanal von Renault Sport (https://www.youtube.com/user/renaultsport) übertragen. Anschließend berichtet Eurosport im Free-TV ausführlich über das Renngeschehen in Estoril.

Text: F. Wagner / Schiller Motorsport – Fotos: Marc-VDS/Renault Sport