Rettungsübung beim Team Schiller Motorsport
24. Juni 2013 Zurück zur Artikelübersicht »

Wie wichtig schnelle Hilfe bei einem Rennunfall im Formelsport ist, erlebten die Teilnehmer des ADAC Formel Masters erst am vergangenen Wochenende, als sich im direkten Zweikampf einer der Mono­posti überschlug und kopfüber auf dem Überrollbügel liegen blieb. Um für diesen sowie ähnliche Fälle bestens gerüstet zu sein, baten die Sanitäter am Freitag Abend den 16-jährigen Fabian Schiller, sich für eine Rettungs­übung zur Verfügung zu stellen.

Bereits im Jahr 1996 wurde der „Emergency Medical Service sports Austria“ gegründet. Ziel der Organisation ist die notfallmedizinische Aufarbeitung und Akutbehandlung von typischen Verletzungen insbesondere bei Motor­sportveranstaltungen. Der Verein besteht heute wie damals aus motorsportinteressierten Personen aus medizini­schen oder sanitätsdienstlichen Berufsgruppen, die mit hohem persönlichen Engagement ihre Fähigkeiten für die Sicherheit auf der Rennstrecke einsetzen.

Von Chefmechaniker Alex Schiller ließ sich das Extrication Team zunächst genau erklären, wie das HANS-System („Head and neck support“) funktioniert und auf welche Weise der Pilot in seinem Fahrzeug geschützt ist. Anschließend übten die Sanitäter mit Schiller Junior, wie man einen Rennfahrer, der möglicherweise eine Wirbelsäulenverletzung erlitten hat, möglichst sicher und gefahrlos aus dem Auto bergen kann. „Wir führen diese Übungen regelmäßig mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen durch, damit wir im Fall der Fälle optimal vorbereitet sind“, erklärte die leitende Ärztin, während ihr Team Fabian ganz vorsichtig auf eine Trage legt. „Anders als in der Formel 3 können wir beim Formel Masters den Piloten nicht mit der gesamten Sitzschale aus dem Monoposto bergen. Deshalb ist es extrem wichtig, den Körper richtig zu fixieren, bevor er bewegt wird.“

Nachdem jeder Handgriff einzeln und ausführlich geübt wurde, durfte Fabian Schiller noch einmal in seinem Fahrzeug Platz nehmen, denn jetzt nahm der Chief Medical Officer (CMO) die Stoppuhr zur Hand. Auf Kommando packten die Rettungssanitäter zu, jeder Handgriff saß und blitzschnell fand sich Schiller neben seinem Auto wieder. „Hmm … acht Sekunden. Das ist ganz in Ordnung“, so der knappe Kommentar des Einsatzleiters.