Versöhnliches Saisonende für das Team Schiller Motorsport
24. Juni 2013 Zurück zur Artikelübersicht »

Für einen versöhnlichen Saisonabschluss des Siegburger Teams Schiller Motorsport sorgten Jason Kremer (Bonn-Beuel) und Fabian Schiller (Troisdorf-Eschmar) am vergangenen Wochenende in Hockenheim. Auf dem 4,574 km langen Grand Prix-Kurs belegte Kremer in den drei finalen Wertungsläufen des ADAC Formel Masters die Ränge sechs, vier und zwei. Fabian Schiller wurde im ersten Lauf Fünfter und überquerte damit ein weiteres Mal vor seinem wesentlich erfahreneren Teamkollegen den Zielstrich. Im zweiten Lauf wurde das Mitglied des AMC Siegburg nicht gewertet, das dritte Rennen beendete Schiller als Achter.

Bereits im Zeittraining am Freitag Nachmittag hatte der 16-jährige Schüler mit einer Rundenzeit von 1:46,006 aufhorchen lassen und mit Startplatz vier sein bisher bestes Qualifikationsresultat in diesem Jahr erzielt. „Ich freue mich sehr über dieses Ergebnis“, strahlte Schiller Junior hinterher. „Anfangs hatte ich etwas Probleme mit dem Verkehr, am Ende gelang mir aber noch eine sehr gute Runde. Ich hatte vorher im freien Training versucht, die optimale Linie für Kurve eins zu finden, wodurch ich manchmal zu weit von der Strecke abkam und einige Rundenzeiten gestrichen bekam. Damit wusste ich im Qualifying auf meiner schnellsten Runde aber genau, wie ich die Kurve richtig angehen muss, um möglichst viel Geschwindigkeit mitzunehmen.“

Mit dieser Taktik wäre für den jungen Troisdorfer im zweiten Rennen sogar ein Podiumsplatz möglich gewesen, denn bereits nach wenigen Metern lag Fabian an der dritten Position. Doch auf dem Weg zum Vorstart war an dem Dallara-Volkswagen mit der Nummer 17 die Antriebswelle gebrochen und weil der notwendige Tausch nicht pünktlich bis zum Zeigen der Drei-Minuten-Tafel beendet war, bekam Schiller in der dritten Runde eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt, die ihn aussichtslos zurückwarf und letztendlich zur Aufgabe zwang.

Auch Jason Kremer hätte sich zu seinem Abschied aus dem ADAC Formel Masters ein noch besseres Ergebnis gewünscht, vergab aber die Chance auf den Vizetitel bereits im Qualifying, als er nur die Startplätze acht und neun herausfahren konnte. Erst in den Rennen zeigte der Förderpilot der ADAC-Stiftung Sport dann wieder seine ganze Klasse und kämpfte sich Position um Position nach vorne. In seinem allerletzten Rennen für die Nachwuchsschule des ADAC verpasste der Bonner nur denkbar knapp den Sieg. „Nach drei Jahren im Formel Masters ist es etwas enttäuschend, in der letzten Runde des finalen Rennens noch die Führung zu verlieren. Dennoch freue ich mich über Rang zwei. Mein Start war nahezu perfekt und ich konnte innerhalb von drei Kurven von Position fünf auf eins vorfahren. Danach führte ich beinahe das gesamte Rennen und versuchte rundenlang, mich gegen Nicolas Beer zu verteidigen. Aber irgendwann war er leider in der richtigen Position und ich konnte ihn nicht mehr halten. Ich betrachte dieses Rennen dennoch als guten Saisonabschluss.“

In der Gesamtwertung verteidigte der Sohn des ehemaligen Formel- und Sportwagenpiloten Frank Kremer mit 227 Zählern erfolgreich den dritten Rang hinter Rekordsieger Alessio Picariello aus Belgien (388 Punkte) und den Rettenberger Maximilian Günther (240). Fabian Schiller beendete sein Premierenjahr im Formel-Rennsport mit 82 Zählern sowie Rang elf in der Tabelle. In der Teamwertung war dem Team Schiller Motorsport der dritte Tabellenrang schon vor dem letzten Rennen nicht mehr zu nehmen. Mit 373 Zählern hängte die Mannschaft um Teamchef Leonhard „Hardy“ Schiller dabei am Ende sogar das letztjährige Meisterteam um satte 53 Punkte ab.

„Wir sind als neue Mannschaft mit großen Erwartungen in unser erstes Jahr im ADAC Formel Masters gestartet und rückblickend wären bei dem einen oder anderen Rennen sicher noch ein paar bessere Platzierungen möglich gewesen. Aber unter dem Strich können wir trotzdem mit unserem Abschneiden zufrieden sein“, zog Teamchef Hardy Schiller am Abend eine erste Bilanz. „Jason hat uns mit seiner Erfahrung auf Anhieb weit nach vorne gebracht. Er ist immerhin acht Mal aufs Podium gefahren und hat nicht weniger als 20 der 24 Rennen in den Top Ten beendet. Fabian hat sein Lehrjahr mit Bravour gemeistert, in der Lausitz seinen ersten Sieg errungen und das Ziel, am Ende der Saison auf Jason’s Niveau zu fahren, voll erreicht. So kann es im nächsten Jahr weitergehen!“