Fabian Schiller sammelt erste Erfahrung auf Stadtkurs
18. Mai 2015 Zurück zur Artikelübersicht »

Für den deutschen Rennfahrer Fabian Schiller war das dritte Rennwochenende der FIA Formel 3 Europameisterschaft 2015 sein erstes auf einem Straßenkurs überhaupt. Der traditionsreiche “Grand Prix de Pau” entpuppte sich als anspruchsvolle Aufgabe für den Fahrer des britischen West-Tec F3 Teams, und Förderpiloten der Deutschen Post Speed Academy. Er musste die ersten beiden Rennen vorzeitig aufgeben und beendete das dritte und letzte Rennen auf dem 18. Platz. “Nicht einfach, aber auch ein Teil des Lernprozesses. Ich bin mir sicher, dass die Erfahrung auf einem Straßenkurs zu fahren mir später helfen wird, wenn wir am Norisring sind oder ich vielleicht am Jahresende den Macau Grand Prix mitfahre”, kommentierte er.

Mit einer Geschichte die bis ins Jahr 1933 zurückgeht, ist der “Grand Prix de Pau” eine der ältesten und aufregendsten Motorsport Veranstaltungen in Europa. Das Layout des 2,76 Kilometer langen Stadtkurses rund um das Palais Beaumont hat sich seitdem kaum verändert. Zu den ehemaligen Siegern der Veranstaltung gehören große Fahrer wie Tazio Nuvolari, Juan Manuel Fangio, Jim Clark, Jochen Rindt und nicht zuletzt Lewis Hamilton und Romain Grosjean. Der erste deutsche Sieger in Pau war Hermann Lang, welcher 1939 auf einem Mercedes Benz “Silberpfeil” gewann. In der Formel 3000 Zeit waren Christian Danner und Jörg Müller in Pau siegreich, im Jahr 2011 gewann der amtierende DTM Champion Marco Wittmann das Formel 3 Rennen in der französischen Stadt. “Wenn man sich die Geschichte dieser Veranstaltung anschaut, ist es etwas ganz besonderes hier zu fahren, und eine Rennstrecke mitten in der Stadt trägt natürlich zur Atmosphäre bei.”, sagte Fabian Schiller vor der Veranstaltung.

Schillers Rennwochenende hatte einen schlechten Start als all sein Gepäck, inklusive seiner kompletten Rennausrüstung, auf dem Weg nach Pau verloren ging. “Viele Leute waren sehr hilfsbereit, ich bekam einen Rennanzug, Schuhe, Handschuhe und sogar einen Helm von anderen Fahrern angeboten. Glücklicherweise brauchte ich dieses Angebot nicht annehmen weil mein Gepäck kurz bevor es los ging doch noch ankam.” berichtete der Fahrer.

Der Regen hatte großen Einfluss auf das Ergebnis des ersten Tages. “Im ersten Qualifying im Regen hatte ich Probleme den richtigen Rhythmus zu finden und nicht das richtige Gefühl um pushen zu können. Das zweite Qualifying war zwar trocken, wurde aber durch rote Flaggen unterbrochen als ich gerade dabei war eine schnelle Rundenzeit zu setzen. Beim nächsten Versuch, mit frischen Reifen verpasste ich den Bremspunkt, musste in der ersten Kurve geradeaus fahren und konnte so meine Zeit nicht mehr verbessern. In Rennen 1 startete ich von Platz 23. Auch wenn das Überholen auf so einem Kurs sehr schwierig ist, konnte ich einige Positionen gut machen. Nach einer Berührung mit einem anderen Fahrer starb der Motor ab weshalb ich das Rennen beenden musste.”

Für das zweite Rennen nahm das Team einige bedeutende Änderungen am Setup von Schillers Auto vor, was ein besseres Gefühl und mehr Vertrauen für den Fahrer zur Folge hatte. Schiller startete von Platz 24 der Startaufstellung und konnte wieder Plätze gut machen. “Die Rundenzeiten waren gut und speziell im ersten und dritten Sektor war ich ziemlich schnell. Nur im Mittelsektor verlor ich etwas Zeit, aber nicht dramatisch viel. Ich konnte lernen, und das war das Hauptziel.” In der Schlussphase des Rennens wurde Schiller in eine Kollision verwickelt, bei der die Radaufhängung seines Autos beschädigt wurde. Wenig später musste das Rennen wegen einer Massenkarambolage und mehreren Autos, welche die Strecke blockierten, unterbrochen werden. Aus Sicherheitsgründen entschied sich Schiller für den Rest des Rennens nicht wieder auf die Strecke zu gehen. In Rennen drei startete Schiller von Platz 26 und konnte sich bis zum Fallen der Zielflagge bis auf Platz 18 vorarbeiten. “Wenn man sich die Ergebnisse anschaut war das Wochenende nicht so gut, aber insgesamt wieder sehr lehrreich,” sagte er. Das nächste Rennwochenende findet auf dem italienischen Grand Prix Kurs in Monza statt, wo die FIA Formel 3 Europameisterschaft vom 29. bis 31. Mai gastiert.