Fabian Schiller startet beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring
25. Mai 2016 Zurück zur Artikelübersicht »

Am kommenden Wochenende stellt sich der 18-Jährige der einzigartigen Herausforderung der Nordschleife

Zwei Mal rund um die Uhr durch die „grüne Hölle“: Das Int. ADAC 24 Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gilt seit Jahrzehnten weltweit als eine der größten Herausforderungen für Mensch und Material im Automobilsport. Von daher ist es keine Frage, dass sich jedes Team, welches nach dem Marathon über die 25,378 Kilometer lange Kombination aus Grand Prix-Kurs und Nordschleife die Zielflagge sieht, als Sieger fühlen darf. Etwa 170 Fahrzeuge – vom PS-starken GT3-Boliden bis hin zum seriennahen Tourenwagen – treten auch in diesem Jahr wieder auf dem Traditionskurs an, um in den unterschiedlichen Hubraum- und Leistungsklassen nicht nur ihr Können sondern vor allem ihr Durchhaltevermögen unter Beweis zu stellen. Bereits seit Anfang der Woche campieren mehr als 150.000 begeisterte Fans in Zelten und Wohnwagen rund um die Strecke, um bei dem PS-Spektakel live dabei zu sein.

Zum ersten Mal tritt in diesem Jahr auch der 18-jährige Fabian Schiller bei der Veranstaltung der Superlative in der Eifel an, um gegen die besten Rennfahrer der Welt sein Können unter Beweis zu stellen. Dabei tritt der Rheinländer in die Fußstapfen seines Vaters Leonhard „Hardy“ Schiller, der nach seiner erfolgreichen Zeit als Motorradfahrer in den 1990er-Jahren in den Automobilsport wechselte und auf BMW M3 sowie Porsche 911 an zahlreichen Läufen zur VLN Langstreckenmeisterschaft sowie mehreren 24h-Rennen auf der Nordschleife des Nürburgrings teilnahm. Im Juni 2006 kam der Siegburger Unternehmer mit einem Cup-Porsche immerhin als 35. von damals 220 gestarteten Fahrzeugen ins Ziel.

Auch Fabian wird am kommenden Wochenende hinter dem Steuer eines Porsche Carrera sitzen. Bei dem 911er der aktuellen Baureihe 991 handelt es sich um einen von dem renommierten Tuner und Ringkenner Olaf Manthey aufgebauten GT3-Sportwagen, der speziell für den Start in der Klasse SP7 bis vier Liter Hubraum entwickelt wurde und ca. 500 PS auf die Hinterachse bringt. Eingesetzt wird der Zuffenhausener Sportwagen vom Team Weiland Racing rund um Matthias Weiland aus Mühlheim, der bereits seit vielen Jahren an Langstreckenrennen auf der Nordschleife teilnimmt und im Jahr 2010 sogar den Sprung in die Top Ten des 24h-Rennens schaffte.

Schiller gehört zu den jüngsten Teilnehmern des diesjährigen 24h-Rennens, denn anders als bei den meisten modernen Rennstrecken weltweit dürfen die Piloten erst mit Erreichen des 18. Lebensjahres die besonders anspruchsvolle Nordschleife des Nürburgrings unter die Räder nehmen. Erfahrung hat der gebürtige Bonner dennoch reichlich aufzuweisen, denn nach seiner Zeit im Kartsport war Schiller bereits drei Jahre im ADAC Formel Masters und in der FIA Formel 3-Europameisterschaft unterwegs. Aktuell pilotiert er in der internationalen Renault Sport Trophy einen Renault R.S. 01, der mit seinen 550 PS bei nur etwa 1.100 Kilo Einsatzgewicht sogar um einiges schneller sein dürfte als der Porsche 911 GT3 MR.

„Ich freue mich riesig, dass das Team Weiland mir die Chance gibt, beim diesjährigen 24h-Rennen mit dabei zu sein und werde alles tun, um das ich mich gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen“, sagt Fabian Schiller. „Ich hatte bereits im Oktober letzten Jahres die Gelegenheit, beim Finale der VLN Langstreckenmeisterschaft mit einem BMW M235i Racing die Strecke kennen zu lernen und kam auf Anhieb sehr gut zurecht. Dennoch habe ich sehr großen Respekt vor der Nordschleife, denn sie gilt nicht umsonst als die schönste aber zugleich auch anspruchsvollste Rennstrecke der Welt.“

Unterstützt wird Fabian Schiller in diesem Jahr unter anderem von dem Bonner Peter-Uwe Richter. Der Inhaber des Godesberger Entsorgungsunternehmens PUR Umweltdienste engagiert sich seit Jahren erfolgreich in der Förderung des Sports in der Region und leistet damit einen wichtigen Beitrag, um jungen Talenten die Teilnahme an solchen Veranstaltungen überhaupt zu ermöglichen. „Das ADAC 24h-Rennen ist für alle Aktiven mit einem enormen Aufwand verbunden“, erklärt Schiller. „Es beginnt für uns Fahrer bereits am Mittwoch mit der technischen Abnahme, am Donnerstag gehen wir beim freien Training zum  ersten Mal auf die Strecke. Gegen die werksunterstützten Teams hat man es als Privatier ohnehin schon sehr schwer. Deshalb bin ich sehr dankbar für die Unterstützung durch meine Partner!“

Text und Fotos: F. Wagner / Schiller Motorsport