Fabian Schiller geht als Halbzeit-Meister in die Sommerpause
19. Juli 2016 Zurück zur Artikelübersicht »

Mit einem komfortablen Vorsprung in der Fahrerwertung geht Fabian Schiller in die Sommerpause der Renault Sport Trophy. Auf dem Red-Bull-Ring im österreichischen Spielberg gewann der Pilot des Teams Marc VDS Racing zusammen mit seinem finnischen Partner Markus Palttala zunächst das Langstreckenrennen über 70 Minuten. Anschließend genügte ihm im 17-Runden-Sprint ein zweiter Platz, um seine Führung in der Rookie-Wertung für junge Nachwuchs-Rennfahrer erfolgreich zu verteidigen. Nach drei von sechs Veranstaltungen hat Schiller bereits 93 Punkte auf seinem Konto, es folgen der Spanier Fran Rueda im zweiten Marc VDS-Renault mit 68 und Andres Mendez aus Kolumbien mit 46 Zählern.

Mit einem Rückstand von drei Punkten in der Endurance-Wertung reisten Schiller und Palttala zur dritten Veranstaltung der Renault Sport Trophy in die Steiermark, doch bereits bei den Testfahrten am Freitag machten die beiden deutlich, dass an diesem Wochenende mit ihnen zu rechnen sein würde. Von Runde zu Runde wurde der von einem 550 PS starken V6-Biturbo-Motor angetriebene Renault R.S.01 schneller und am Ende blieb die Stoppuhr bei 1:26,131 Minuten stehen, was die Tagesbestzeit bedeutete. In das Rennen am Samstag ging Startfahrer Markus Palttala von Platz zwei und konnte den Polesetter bereits in der ersten Kurve außen herum überholen. Weil der Finne dabei aber die Streckenbegrenzung überfahren hatte, musste er auf Anweisung der Rennleitung die Führung wieder abgeben.

Stattdessen löste die Marc VDS-Truppe das Problem mit einem taktisch klugen Boxenstopp, so dass Fabian Schiller nach dem Fahrerwechsel vor seinem Konkurrenten zurück auf die Strecke kam, den Sieg souverän nach Hause fahren konnte und damit auch die Tabellenführung in der Langstreckenwertung zurückeroberte. „Das Endurance-Rennen lief absolut phantastisch“, strahlte der 18-jährige Rheinländer hinterher. „Ich kann stets darauf vertrauen, in Markus einen absolut perfekten Teamkollegen zu haben. Er hat das Auto und die Reifen in seinem Stint so geschont, dass ich in meinem Turn keine Probleme hatte, die Führung bis ins Ziel zu verteidigen.“

Für das Sprintrennen war die Herausforderung für Schiller ungleich größer. Als Strafe für seine bislang lupenreine Siegesserie musste der gebürtige Bonner reglementbedingt das maximale Handicapgewicht von 80 Kilogramm im Form von Bleiplatten ins Auto packen, während Fran Rueda im zweiten Marc VDS-Renault nur 30 Kilo Ballast an Bord hatte. Das Team schaffte es dennoch, Fabians Sportwagen so perfekt abzustimmen, dass er im Qualifying die Pole Position erobern konnte. Im Rennen allerdings machte sich das Gewicht vor allem in den schnellen Kurven so stark bemerkbar, dass Rueda in Runde zehn innen durchschlüpfen konnte. Unmittelbar danach kam das Safetycar auf die Strecke und machte so einen Konter für den Troisdorfer unmöglich.

„Die 80 Kilo waren fürs Rennen im wahrsten Sinne des Wortes eine extrem hohe Belastung, aber mein Team hat einen tollen Job gemacht und das Auto so gut wie nur eben möglich eingestellt. So konnte ich als Zweiter ein weiteres Mal aufs Siegerpodest fahren und weitere wichtige Punkte für die Meisterschaft sammeln. Ich bin absolut happy, denn wir haben in Spielberg wieder eine tolle Mannschaftsleistung gezeigt und das Bestmögliche herausgeholt!“

Entsprechend stolz war auch Teamchef Marc van der Straaten auf die Leistung seiner beiden Piloten. „Es ist wunderbar, Österreich zur Saisonhalbzeit mit einem so fabelhaften Zwischenstand in allen Wertungen zu verlassen“, strahlte er am Sonntag Abend. „Die Rennen waren brillant und die Performance aller Aktiven, welche die Farben unseres Teams tragen, war es ebenfalls. Mit so hervorragenden Ergebnissen in die Sommerpause zu gehen, macht mich sehr glücklich. Ich bin unglaublich stolz auf meine Fahrer und auf die gesamte Truppe.“

Die nächsten Rennen der Renault Sport Trophy finden vom 26. bis 28. August auf dem Circuit Paul Ricard im südfranzösischen Le Castellet statt. Vier Wochen später geht es dann zum Heimspiel von Marc VDS Racing ins belgische Spa-Francorchamps, bevor weitere vier Wochen später in Estoril an der portugiesischen Atlantikküste das große Finale ausgetragen wird.

Text: F. Wagner / Schiller Motorsport – Fotos: Marc VDS Racing